CAEHR: Mit Digitalisierung die Lebensqualität bei Herz-Kreislauf-Erkrankungen verbessern
Eine bessere Versorgung von PatientInnen mit Herz-Kreislauf-Erkrankungen – das ist das Ziel des Digitalen FortschrittsHubs CAEHR. Gemeinsam mit den Projektpartnern möchte die vitagroup mit dem vom BMBF geförderten Projekt aufzeigen, wie die Digitalisierung die Lebensqualität der Betroffenen verbessern und gleichzeitig das Gesundheitssystem entlasten kann. Jetzt ist das Projekt in eine weitere Phase gestartet: Die Ist-Analysen, unter anderem zu Datenhaltung und Datenflüssen, sowie die Anforderungsanalysen wurden erfolgreich durchgeführt.
Ob Herzinsuffizienz, Herzinfarkt oder Schlaganfall: Die Folgen sind für die Betroffenen oft tragisch und erfordern eine dauerhafte Versorgung. Werden sie jedoch rechtzeitig erkannt, können sie meist gut behandelt werden. Mit dem FortschrittsHub CAEHR (CArdiovascular diseases – Enhancing Healthcare through cross-sectoral Routine data integration), möchte die vitagroup, gemeinsam mit ihren Projektpartnern, die Chancen der Digitalisierung nutzen – für eine bessere Versorgung und Lebensqualität der Menschen.
Ein Gesamtbild für alle beteiligten Ärztinnen und Ärzte
Von der Notfallversorgung über die stationäre und ambulante Versorgung bis hin zur Rehabilitation und Nachsorge in der Hausarztpraxis. An den verschiedenen Etappen der Versorgungskette sehen die Behandelnden heute oft nur Momentaufnahmen. Hier setzt CAEHR an: CAEHR will den Informationsfluss zwischen allen Sektoren des Gesundheitssystems optimieren.
Dazu werden strukturierte Daten an allen Punkten des Systems nach einheitlichen Standards erhoben und über die gesamte Versorgungskette zur Verfügung gestellt. So erhalten die ÄrztInnen stets das Gesamtbild: Ihnen liegen alle relevanten Gesundheitsdaten ihrer PatientInnen vor, um Prognosen zu Krankheitsverläufen präziser treffen zu können, die Behandlung zu verbessern, und Präventionsmaßnahmen wirkungsvoller einzusetzen.
Digitale Modellösungen mit Perspektive
In drei Regionen Deutschlands erprobt CAEHR digitale Lösungen für eine bessere Versorgung der Menschen mit Herz-Kreislauf-Erkrankungen, die künftig auch überregional zum Einsatz kommen können. Dies sind digitale Lösungen für die:
- Notfallversorgung von Schlaganfällen
- Rehabilitation nach einer Herzoperation
- ambulante Versorgung von Menschen mit koronaren Herzerkrankungen und Herzinsuffizienz
Im Use-Case Rehabilitation übernimmt die vitagroup gemeinsam mit den anderen Projektpartnern die Anbindung der Rehakliniken an die CAEHR-Datenplattform: Dazu gehört insbesondere die technische Umsetzung des bidirektionalen Datenaustauschs. In diesem Kontext entwickelt die vitagroup aktuell, auf Basis der Anforderungsanalyse, eine Oberfläche zur Dateneinsicht für die NutzerInnen in den teilnehmenden Reha-Kliniken – das CAEHR–Reha Portal. Basis des Portals: das HIP CDR der vitagroup.
Das HIP CDR ist ein zentraler Datenspeicher und basiert unter anderem auf openEHR, ein internationaler Standard, den die vitagroup aktiv mit vorantreibt. Die konsequent offenen Standards (HL7 FHIR, openEHR) ermöglichen einen einfachen Austausch der Daten – die Gesundheitsinformationen können ohne Konvertierung in verschiedenen Kontexten und Anwendungen genutzt und verarbeitet werden. Ein weiteres Plus: Die erfassten Daten können und sollen mittels der Datenplattform auch für die Gesundheitsforschung genutzt werden, um Herz-Kreislauf-Erkrankungen besser zu verstehen, Therapien zu optimieren oder neue Versorgungsmodelle zu entwickeln.
In der Modellregion Berlin begleitet die vitagroup darüber hinaus den technischen Rollout. Als Partner im Technical Coordination Board ist das Unternehmen beratend für das Konsortium als technischer Partner aktiv.
Aktueller Projektstand
Nun ist die Ist-Analyse zur Datenhaltung, den Datenflüssen, den Behandlungsprozessen, zum Betriebsmodell und dem Consent Management erfolgreich abgeschlossen. Die Anforderungen der NutzerInnen in den Rehabilitationseinrichtungen an die Ansicht der interdisziplinär genutzten Daten, die von den Akutkliniken übermittelt werden, sind erfasst. Dies sind beispielsweise die Informationen, die bei der Anmeldung bzw. Übernahme der Reha-PatientInnen von der Akutklinik zur Rehaeinrichtung zur Verfügung gestellt werden. Oder auch Daten, die während und nach dem Rehabilitationsprozess für Qualitätsanalysen dienen und das Outcome definieren.
Über CAEHR
CAEHR ist einer von sechs Mitte 2021 gestarteten Digitalen FortschrittsHubs Gesundheit. Für diese Leitinitiative seiner Digitalstrategie stellt das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) bis 2025 rund 50 Millionen Euro bereit. Die Koordination des Projekts CAEHR liegt beim Institut für Medizinische Informatik der Universitätsmedizin Göttingen.
„Gemeinsam mit unseren Partnern werden wir aufzeigen, wie digitale Lösungen die Versorgung von PatientInnen mit Herz-Kreislauf-Erkrankungen verbessern und gleichzeitig unser Gesundheitssystem entlasten können“, sagt Joachim Neugebauer, Vice President Clinical Care Solutions der vitagroup. „Wir freuen uns, an diesem zukunftsweisenden Projekt mitwirken zu können.“
Zum Reinhören
In der Folge „Brücken bauen in die digitale Zukunft der Medizin“ des Wissenschafts-Podcasts „Digitalisierung der Medizin“ spricht Marina Kückmann, Project Lead bei der vitagroup, darüber, wie CAEHR die Lebensqualität von Menschen mit Herz-Kreislauf-Erkrankungen verbessern und einen wesentlichen Beitrag zum standardisierten, herstellerunabhängigen Umgang mit Daten im Gesundheitswesen leisten kann.