Katalonien-Update: Meilenstein beim Aufbau Europas größter klinischer Datenplattform erreicht
13 Millionen elektronische Patientenakten übertragen und Milliarden von Datenpunkten verarbeitet
Katalonien setzt mit seiner digitalen Gesundheitsstrategie und dem neuen Informationssystemmodell auf der Basis von openEHR neue Maßstäbe. Herzstück der innovativen digitalen Gesundheitsplattform und wichtigster technologischer Baustein für den Aufbau der neuen longitudinalen, patientenzentrierten Gesundheitsakte (EHR): die Health Intelligence Platform (HIP) der vitagroup.
Gesundheitsexperten und Verantwortliche in Gesundheitsregionen verfolgen die katalanische Digital Health Initiative mit großem Interesse. Denn: Es ist das erste europäische Projekt dieser Größenordnung.
Synchronisierung der nationalen und regionalen Maßnahmen und Vereinheitlichung der Gesundheitsdaten in Katalonien, um die Konnektivität mit anderen spanischen Regionen zu verbessern
Der spanische Gesundheitssektor befindet sich im Umbruch, nicht nur in Katalonien, sondern in allen 17 autonomen Provinzen/Regionen. Als autonome Gemeinschaft verwaltet Katalonien seine Gesundheitsversorgung unabhängig und ist führend bei der Modernisierung und Vereinheitlichung seiner Gesundheitsdatensysteme. Die Initiative konzentriert sich auf die Einführung eines umfassenden elektronischen Patientenarchivs (EPA) und eines vereinheitlichten Gesundheitsdatensystems in Katalonien. Diese Maßnahme spiegelt den allgemeinen Trend zur digitalen Vereinheitlichung im Gesundheitswesen wider, wobei Katalonien eine Vorreiterrolle einnimmt.
Durch die Einführung dieser fortschrittlichen digitalen Gesundheitslösungen will Katalonien die Patientenversorgung verbessern, den Datenzugriff für Angehörige der Gesundheitsberufe verbessern und die Gesundheitsversorgung in der gesamten Region optimieren. Diese Initiativen werden es der Region ermöglichen, sich besser mit der spanischen Nationalen Digitalen Gesundheitsakte zu vernetzen, einem landesweiten System, das es den spanischen Bürgern ermöglicht, in allen 17 Regionen stets ihre wichtigsten Gesundheitsinformationen zur Verfügung zu haben.
Kataloniens offener Ansatz
Katalonien geht bei der Verwaltung seiner Gesundheitsdaten mit gutem Beispiel voran. Mit der Entscheidung für openEHR, ein Framework, das die Verwendung offener Standards für elektronische Gesundheitsakten unterstützt, zeigt Katalonien sein Engagement für den Aufbau eines Gesundheitsdatensystems, das sowohl anpassungsfähig wie auch mit anderen Systemen kompatibel ist. Diese Strategie wird es Katalonien ermöglichen, seine digitale Gesundheitslandschaft fest im Griff zu behalten und sie an die lokalen Bedürfnisse anzupassen, und trotzdem internationale Normen einzuhalten.
Partnerschaft zwischen IBM und vitagroup
IBM und vitagroup arbeiten gemeinsam daran, Gesundheitsdaten für primäre und sekundäre Anwendungsfälle konsistenter und einfacher nutzbar zu machen. Ihr Hauptziel ist die Schaffung einer durchgängigen Plattform für klinische Daten (auf Basis des HIP Clinical Data Repository der vitagroup), die alle Gesundheitsdaten an einem Ort zusammenführt und die elektronischen Gesundheitsdaten in der gesamten Region vereinheitlicht und homogenisiert. Dies wird ÄrztInnen und anderen GesundheitsexpertInnen helfen, die Daten effizienter zu nutzen. Darüber hinaus wird die weitere Verwendung dieser vereinheitlichten Daten Forschern, Gesundheitsbehörden und politischen Entscheidungsträgern zugutekommen, da sie wertvolle Erkenntnisse für das Gesundheitsmanagement der Bevölkerung, die medizinische Forschung und die Entwicklung der Gesundheitspolitik gewinnen können.
Hintergrund und aktuelle Entwicklungen
Das Projekt ist offiziell am 1. Juni 2023 mit IBM als Hauptauftragnehmer gestartet und markierte den Beginn einer ambitionierten Etappe zum Aufbau des technischen Rückgrats, der für die neue digitale Gesundheitsstrategie erforderlich ist. In der ersten Phase, die im November 2023 endete, lag der Schwerpunkt auf dem Aufbau der erforderlichen technischen Infrastruktur, einschließlich der Einrichtung von Rechenzentren vor Ort, die vom Centre de Telecomunicacions i Tecnologies de la Informació (CTTI) verwaltet werden.
Diese Datenzentren sind entscheidend, da sie die hochverfügbare Infrastruktur bereitstellen, die alle digitalen Aktivitäten der Regierung in Katalonien unterstützt. Derzeit sind zwei geplante Rechenzentren in Betrieb, wobei die physische Infrastruktur von Kyndryl bereitgestellt wird, einschließlich aller erforderlichen Hardware, Sicherheitseinstellungen und Netzwerkkomponenten.
Integration und Optimierung – aktuelle Herausforderungen
Der Integrationsprozess hat begonnen, wobei Milliarden historischer Gesundheitsdaten („care events“) in die neue Infrastruktur migriert werden. Mehr als 13 Millionen elektronische Gesundheitsdatensätze (EHR) wurden bereits aus verschiedenen IT-Silos übertragen, was einen wichtigen Schritt zur Konsolidierung der fragmentierten katalanischen Gesundheitsdatenlandschaft darstellt.
Bei einer Bevölkerung von mehr als 8 Millionen Einwohnern sowie Besuchern, die medizinische Leistungen in Anspruch nehmen, ist das Volumen dieser Initiative enorm. Die Herausforderung besteht nun darin, die Infrastruktur zu optimieren, um diese umfangreichen Daten effizient zu verarbeiten.
Die Zielsetzung der vitagroup in dieser Phase ist es, die Verarbeitung der Gesundheitsdaten schneller und effizienter zu gestalten. Daher war die Implementierung von EHRbase 2.0 von großer Bedeutung, ebenso wie der Einsatz der hochleistungsfähigen, skalierbaren Datenbanklösungen von Yugabyte.
Weitere Schritte: von der Infrastruktur zur Versorgung
Während der Schwerpunkt derzeit auf dem Aufbau und der Optimierung der digitalen Infrastruktur liegt, besteht das Hauptziel darin, die Plattform zur Verbesserung der klinischen Versorgung zu nutzen. Die Infrastruktur selbst wird noch nicht aktiv für die Versorgung genutzt, aber sie bildet die Grundlage für die nächsten Schritte, die die Integration der Versorgungssysteme mit den digitalen Patientenakten beinhalten werden.
Die laufenden Projekte der vitagroup mit IBM sind in dieser Hinsicht von zentraler Bedeutung, da sie nicht nur darauf abzielen, bestehende Datensilos zu harmonisieren, sondern auch die Grundlage für zukünftige Innovationen in der Patientenversorgung zu schaffen. Ein solcher Innovationsfall wird derzeit mit Medblocks entwickelt. Der Virtual EHR Sync Service wird die Patientendaten verschiedener Krankenhäuser in einem zentralen System zusammenführen und so sicherstellen, dass die medizinischen Informationen eines Patienten in allen Gesundheitseinrichtungen zugänglich und aktuell sind. Dieser Dienst arbeitet mit verschiedenen Patientendatensystemen, ohne einen bestimmten Anbieter zu bevorzugen, und verwaltet Daten in verschiedenen Formaten, um alles effizient zu synchronisieren.
Fazit
Kataloniens Initiative für digitale Gesundheit stellt einen entscheidenden Schritt in Richtung eines integrierten, effizienten und patientenzentrierten Gesundheitssystems dar. Dieses ehrgeizige Vorhaben unterstreicht die zentrale Rolle strategischer Partnerschaften, insbesondere zwischen vitagroup, IBM, Yugabyte, Veratech und Medblocks, bei der Gestaltung der Zukunft der Gesundheitsversorgung in der Region.