Offene Plattformen: das Fundament für Innovationen im Gesundheitswesen
Innovationen im Gesundheitswesen erfordern Kollaboration – und offene Plattformen wie die HIP (Health Intelligence Platform) der vitagroup bieten dafür die perfekte Grundlage. Durch die Trennung von Daten und Anwendungen ermöglicht die HIP es Anbietern, Apps nahtlos zu erstellen und zu verbinden, was Innovationen beschleunigt, die letztlich zu einer effizienteren Gesundheitsversorgung und besseren Behandlungsergebnissen führen.

Innovationen im Gesundheitswesen leben von Zusammenarbeit, nicht von Isolation. Da die Branche mit immer komplexeren Anforderungen konfrontiert ist, wird deutlich, dass kein einzelner Anbieter erstklassige Lösungen für jeden Bereich des Gesundheitswesens liefern kann. Der Erfolg hängt davon ab, unterschiedliche Fachkenntnisse und Technologien zusammenzubringen, um den steigenden Anforderungen gerecht zu werden.
Traditionelle monolithische Anwendungssysteme bieten zwar viele notwendige Funktionalitäten, sind aber zu Hemmnissen für den Fortschritt geworden. Ihre starre Architektur, hohe Komplexität und begrenzte Interoperabilität führen zu einer Anbieterabhängigkeit. Dadurch müssen sich Gesundheitsorganisationen bei Änderungen oder Innovationen, die ihren sich wandelnden Bedürfnissen entsprechen, auf einzelne Anbieter verlassen. Diese Abhängigkeit macht die Integration von Drittanbieterlösungen in ihr System schwierig, kostspielig und zeitaufwendig. Das Ergebnis: Die Pläne werden meist verworfen.
Im Gegensatz dazu fördern offene Plattformen Kollaborationen und sind ein wichtiges Instrument zur Beschleunigung von Innovationen im Gesundheitswesen. Durch die Trennung von Daten und Anwendungen sind offene Plattformen technologieunabhängig und ermöglichen es Gesundheitsorganisationen, Lösungen von beliebigen Anbietern schnell zu integrieren, zu aktualisieren oder zu ersetzen. Diese inhärente Flexibilität beseitigt die Beschränkungen veralteter monolithischer Systeme und ermöglicht es Organisationen, ein dynamisches Ökosystem von Anwendungen aufzubauen, das ihren Bedürfnissen entspricht.
Wie genau funktioniert das?
Bei der Entwicklung einer einzelnen klinischen Anwendung, die innerhalb des Gesundheitssystems betrieben werden soll, müssen EntwicklerInnen zahlreiche Dinge berücksichtigen:
- Sie müssen benutzerdefinierte Daten-Mappings und Integrationsstrecken für jedes System erstellen, was einen erheblichen Aufwand und erhebliche Wartungsarbeiten erfordert.
- Sie müssen Sicherheits-, Authentifizierungs- und Datenverwaltungssysteme von Grund auf neu aufbauen.
- Die Skalierbarkeit ist schwierig und erfordert manuelle Konfigurationen und Infrastruktur-Upgrades.
- Sie müssen Compliance-Maßnahmen manuell umsetzen und aufrechterhalten, was die Kosten und Risiken erhöht.
- Proprietäre Softwarelizenzen und Infrastrukturinvestitionen treiben die Entwicklungskosten ebenfalls in die Höhe.
Die Entwicklung von Anwendungen auf einer offenen Plattform befreit von allen oben genannten Anforderungen und bietet EntwicklerInnen eine Basis aus standardisierten Datenmodellen, Sicherheitsrahmen, Interoperabilitätsprotokollen und skalierbarer Infrastruktur, sodass sie sich auf Innovationen statt auf Backend-Komplexitäten konzentrieren können. Das vereinfacht die Integration in Krankenhausinformationssysteme und regionale Gesundheitsakten enorm. Zu den Hauptmerkmalen offener Plattformen gehören:
- Einheitliche Datenschicht: Offene Plattformen speichern strukturierte Daten in einem zentralen Repository, sodass EntwicklerInnen Anwendungen programmieren können, die diese Daten nutzen.
- Vordefinierte Datenmodelle: Anbieter können vordefinierte Datenmodelle auf Basis von openEHR-Archetypen, Templates und FHIR-Ressourcen verwenden, um die Entwicklungs- und Implementierungszeit zu verkürzen. Dieser modulare Ansatz ermöglicht es EntwicklerInnen, sich auf die Anwendungslogik statt auf die Datenmodellierung zu konzentrieren.
- Industriestandards: Offene Plattformen verwenden allgemein anerkannte Standards wie HL7, FHIR und openEHR, um einen nahtlosen Datenaustausch zwischen verschiedenen Gesundheitssystemen zu gewährleisten.
- Standardisierte Schnittstellen: Die Integration standardisierter Schnittstellen gewährleistet eine Plug-and-Play-Integration in die bestehende Infrastruktur des Gesundheitswesens, ohne dass für jedes interne System eine eigene Integration entwickelt werden muss.
- Vorgefertigte Module: Authentifizierung, Patientendatenverwaltung und Cloud-Bereitstellung sind bereits enthalten, was die Entwicklung vereinfacht und die Markteinführung beschleunigt.
- Cloud-Skalierbarkeit: Die integrierte Unterstützung für Mikrodienste und eine skalierbare Cloud-Infrastruktur ermöglichen ein nahtloses Wachstum und eine Erweiterung bei steigender App-Nutzung.
- Einhaltung von Richtlinien: Vorintegrierte Compliance-Rahmen gewährleisten von Anfang an Datenschutz und die Einhaltung gesetzlicher Vorschriften.
- Offener Zugang: Offene Plattformen sind ohne Restriktionen frei zugänglich, was die Kosten weiter senkt.
Ein typisches Beispiel: EHRbase der vitagroup
EHRbase der vitagroup ist ein perfektes Beispiel dafür, wie offene Plattformen Innovationen in einem App-Ökosystem mit mehreren Anbietern unterstützt. EHRbase stellt die zentralen Funktionen bereit, um Anwendungen auf Basis des openEHR-Standards zu entwickeln. Als führende Open-Source-Implementierung von openEHR sorgt EHRbase für Interoperabilität, Datenkonsistenz und offene Schnittstellen – und ermöglicht es Gesundheitsdienstleistern, neue Lösungen umzusetzen, ohne sich an einen bestimmten Anbieter zu binden. So entsteht ein Ökosystem, in dem verschiedene Anbieter Anwendungen entwickeln und integrieren können. „Es ist wichtig, dass wir eine unabhängige und offene Plattform anbieten, die keinen Anbieter bevorzugt“, sagt Matt Cox, Chief Customer Officer bei der vitagroup. „Das fördert die Entwicklung von App-Ökosystemen.“
Es ist wichtig, dass wir eine unabhängige und offene Plattform anbieten, die keinen Anbieter bevorzugt.
Matt Cox
Chief Customer Officer, vitagroup

EHRbase hilft Anbietern dabei, openEHR einfach zu adaptieren. Dieser niedrigschwellige Ansatz zeigt Wirkung: Durch das frei zugängliche Angebot von EHRbase konnte die vitagroup ein organisches Wachstum beobachten. Zahlreiche Unternehmen entwickeln unabhängig voneinander klinische Anwendungen auf Basis der Plattform. Dazu gehören unter anderem:
- Big Picture Medical, das sich auf Workflows und Versorgungskoordination konzentriert.
- Future Perfect liefert und fördert interoperable, patientenzentrierte elektronische Patientenakten und Arbeitsabläufe in Echtzeit unter Einsatz des openEHR-Standards.
- Healthbrain aus der Schweiz, spezialisiert auf Versorgungskoordination und organisations- sowie sektorübergreifende Prozesse.
- Medblocks bietet modulare Tools für die Entwicklung von Anwendungen, die auf openEHR-Plattformen basieren.
- openOutcomes (beauftragt von der Apperta Foundation) mit Fokus auf patientenberichtete Ergebnisse.
Alle fünf haben ihre Anwendungen vollkommen unabhängig von der vitagroup auf Basis von EHRbase entwickelt. „Die Unternehmen konnten einfach den Quellcode auf GitHub herunterladen und mit der Entwicklung beginnen“, sagt Dr. Birger Haarbrandt, Leiter Technology Advisory & Consulting bei der vitagroup. Um den Einstieg in offene Plattformen und Standards noch angenehmer und einfacher zu gestalten, hat die vitagroup eine Sandbox-Umgebung eingerichtet, in der man die Kernfunktionen schnell und unkompliziert ausprobieren kann. „Mit der EHRbase Sandbox bekommen Entwickler sehr schnell ein Verständnis für die Kernkonzepte von openEHR. Gleichzeitig ist sie durch ihre Komfortfunktionen auch ein echter Produktivitätsboost für erfahrene Nutzer.“
Die Unternehmen entwickelten zunächst eigenständige Anwendungen. Bei der vitagroup wollten wir anschließend testen, wie schnell sie mit unserer Health Intelligence Platform in ein Enterprise-Umfeld integriert werden können. Es stellte sich heraus, dass sie Integration aller Lösungen in die HIP-Plattform der vitagroup unkompliziert war und jeweils nur ca. fünf bis zehn Arbeitstage in Anspruch nahm.
„Indem alle Anwendungen auf EHRbase basieren, nutzen wir eine gemeinsame openEHR REST-API und erreichen so den höchsten Grad an Interoperabilität“, sagt Dr. Haarbrandt. „Anstatt Daten zwischen Systemen zu transformieren, arbeiten alle Anwendungen mit einer einzigen, konsistenten Datenquelle – und schaffen so eine wirklich integrierte Plattform für das Gesundheitswesen.“
Alle Anwendungen arbeiten mit einer einzigen, konsistenten Datenquelle – und schaffen so eine wirklich integrierte Plattform für das Gesundheitswesen.
Dr. Birger Haarbrandt
Product Manager, vitagroup

Zukunftsstrategien: Ökosystem von Anwendungen fördern
Bei der vitagroup möchten wir darauf aufbauen und ein Ökosystem von Anwendungen fördern, die von verschiedenen Anbietern auf unserer Plattform entwickelt werden. „Unser Ziel ist es, EHRbase als die technisch und wirtschaftlich erste Wahl für neue Anwendungsanbieter zu etablieren – Innovation soll durch eine klar definierte Entwicklungsumgebung und eine strukturierte Plattform-Governance unterstützt werden. So schaffen wir die Voraussetzungen dafür, dass neue Lösungen sich leichter integrieren lassen und erfolgreich entwickeln können“, sagt Birger Haarbrandt. „Dies erfordert eine solide technische Grundlage. Durch die Gewährleistung hoher Standards für Datenverarbeitung und Governance bieten wir eine zuverlässige Basis für eine nahtlose Anwendungsintegration“, sagt Birger Haarbrandt. „Darüber hinaus tragen wir zur Etablierung branchenweiter Standards für Datenaustausch und -speicherung bei, sodass Kunden von kostengünstigen, wettbewerbsfähigen Lösungen profitieren. So können sich die Anwendungen auf die Wertschöpfung konzentrieren.“
Die vitagroup arbeitet auch mit ORCHA zusammen, um die Anwendungen der HIP in puncto Sicherheit, Benutzerfreundlichkeit und klinischer Standards zu zertifizieren. Dies wird Gesundheitsdienstleistern und Versicherern dabei helfen, zertifizierte Anwendungen einfacher zu nutzen und zu kombinieren. Organisationen können ihre digitalen Tools bei Bedarf aktualisieren und gleichzeitig den reibungslosen Betrieb aufrechterhalten.