Ratgeber: Erfolgreiche Digitalisierung im Krankenhaus im Rahmen des KHZG und darüber hinaus
Fördern und Fordern – mit den Milliarden aus dem Krankenhauszukunftsgesetz (KHZG) sollen Krankenhäuser in Deutschland digital aufholen. Bedarf gibt es vor allem bei digitaler Dokumentation und Patientenservices. Doch wie gelingt die erfolgreiche Digitalisierung im deutschen Krankenhaus und wie lassen sich die Muss-Kriterien des KHZGs fristgerecht umsetzen? Wir haben fünf essenzielle Tipps für Sie.
Mit dem KHZG fördert der Bund die digitale Modernisierung von Krankenhäusern und bietet damit eine große Chance, den eigenen Digitalisierungsgrad zu erhöhen. Aber die fristgerechte Bereitstellung der digitalen Dienste bringt auch enorme Herausforderungen mit sich. Denn in den kommenden Jahren sind Sanktionen für alle Krankenhäuser vorgesehen, die ihre digitalen Services gemäß der Krankenhausstrukturfonds-Verordnung nicht umgesetzt haben.
Der digitale Reifegrad in der Krankenhauslandschaft ist offensichtlich noch nicht sehr ausgeprägt, was vor allem daran liegt, dass übergreifend zu viele Insellösungen mit zum Teil uralter Technologie im Einsatz sind. Anwendungen kommunizieren – wenn überhaupt – nur über individuelle Schnittstellen miteinander, die sich die Hersteller darüber hinaus sehr teuer bezahlen lassen. Die Prozesse leiden darunter, weshalb die Interoperabilität der Systeme eine wesentliche Voraussetzung für die erfolgreiche digitale Transformation im Gesundheitswesen darstellt.
Deshalb hier nun fünf Tipps für eine prosperierende Digitalzukunft der Krankenhäuser, in deren Mittelpunkt freie Daten und ihre intelligente Nutzung stehen.
1. Erarbeiten Sie eine klare Digitalisierungsstrategie
Definieren Sie für Ihr Krankenhaus, wo Sie in fünf bis acht Jahren stehen wollen, wenn es um die intelligente Nutzung digitaler Lösungen für die Versorgung und die Etablierung neuer Geschäfts- und Versorgungsmodelle geht. Hinterfragen Sie genau, was Sie aus eigener Kraft leisten können – und suchen Sie sich bei Bedarf einen Partner, der Sie bei Ihren Projekten unterstützt. Dabei sollten Sie auch das Projektmanagement sowie die Vorbereitung und die Durchführung von Ausschreibungen nicht unterschätzen. Außerdem sollten Sie die Frage beantworten, wie Ihre KHZG-Vorhaben auf Ihre Digitalisierungsstrategie einzahlen und was Sie konkret in diesem Zuge erreichen wollen. Wer werden Ihre Key-User und Multiplikatoren (User, die als erstes geschult werden, um dann wiederum andere Mitarbeitende zu schulen) innerhalb Ihrer Einrichtung sein? Nur mit einer abgestimmten Digitalisierungsstrategie lassen sich Ihre KHZG-Projekte mit einer langfristigen Zielsetzung in Einklang bringen.
2. Welche KHZG-Förderbestände wollen Sie als erstes umsetzen?
Sie denken jetzt vielleicht sofort an die Fördertatbestände 2-6, da Ihnen sonst eventuelle Abschläge drohen. Diese Fördertatbestände sind:
- Fördertatbestand 2: Patientenportale
- Fördertatbestand 3: Digitale Pflege- und Behandlungsdokumentation
- Fördertatbestand 4: Einrichtung von teil- oder vollautomatisierten klinischen Entscheidungsunterstützungssystemen
- Fördertatbestand 5: Digitales Medikationsmanagement
- Fördertatbestand 6: Digitale Leistungsanforderung
Prinzipiell sind diese nicht in Abgrenzung zueinander zu verstehen. Vielmehr können diese Digitalisierungsvorhaben auch ineinandergreifen, sich überschneiden oder aufeinander aufbauen. Um die Anforderungen zu erfüllen, können mehrere Einzelanwendungen zu einem integrierten, interoperablen Gesamtkonzept kombiniert werden, um die beschriebenen Anforderungen vollständig zu erfüllen. Aber Vorsicht: Um solch ein Gesamtkonzept sauber umzusetzen und damit nicht noch mehr Insellösungen zum Einsatz kommen, empfehlen die ExpertInnen der vitagroup erst einmal eine solide Basis zu schaffen. So können Einzellösungen optimal miteinander interagieren und kommunizieren.
3. Befreien Sie Ihre Daten
Bedenken Sie: Immer wieder in unterschiedliche digitale Lösungen von vielen verschiedenen Herstellern zu investieren, die Ihre Daten in einem proprietären System isolieren, wird keinen positiven Mehrwert für die Versorgung Ihrer PatientInnen bieten. Im Gegenteil. Damit generieren Sie immer mehr Daten, die allerdings nicht zentral verfügbar und somit nur bedingt nutzbar sind. Deshalb gilt: Befreien Sie Ihre Daten. Die digitale Zukunft von Krankenhäusern kann nur in der übergreifenden Verfügbarkeit ihrer Daten liegen, über Anbieter und Anwendungen hinweg. Ein zentraler Datenspeicher, der die Daten von den Anwendungen trennt, ist hierbei das Mittel Ihrer Wahl: ein Clinical Data Repository, kurz CDR. Diese Lösung ist in der Lage, medizinische Daten aus bestehenden Anwendungen zu integrieren, es lässt sich herstellerunabhängig erweitern, basiert auf modernster Sicherheitsarchitektur und lässt sich sowohl On Premise als auch als Software-as-a-Service betreiben.
4. Blicken Sie über den Tellerrand hinaus
Denken Sie langfristig! Unabhängig davon, ob es sich um die digitale Patientenreise oder um die Etablierung von Klinikanwendungen der Zukunft handelt. Die Flut an Informationen im Klinikalltag, die Komplexität Ihrer Prozesse und Anwendungen und die notwendige Entscheidungsgeschwindigkeit – all dies wird auch nach dem KHZG nicht weniger. Die Möglichkeiten, die Ihnen das zentrale CDR schafft, lassen Sie langfristig eine effiziente und intelligente Orchestrierung Ihrer Versorgung realisieren. Sie sollten darüber hinaus auch die nachhaltige Qualifizierung Ihrer MitarbeiterInnen im Umgang mit digitalen Lösungen und Daten im Auge behalten. Das Zusammenspiel einer zentralen Datenverfügbarkeit und Ihren Mitarbeitenden, die den Mehrwert dieser Daten erkennen, nutzen und ihr Wissen an andere Mitarbeitende weitergeben können, garantiert Ihnen eine effiziente, bessere Versorgung. Zusätzlich zahlt das auch langfristig in die wirtschaftlich erfolgreiche Umsetzung Ihrer Digitalisierungsstrategie ein. So sind Sie optimal für alle kommenden Anforderungen gewappnet.
- Beispiel für Ihre erfolgreiche digitale Zukunft im Klinikalltag
Nach der erfolgreichen Implementierung eines CDR in Ihrem Krankenhaus, eröffnen sich vielseitige Möglichkeiten, die Potentiale Ihrer Daten zu nutzen. Eine davon ist die Etablierung eines Patientenportals. Wir sind der Auffassung, dass ein Patientenportal erst dann von den PatientInnen angenommen wird, wenn sie dort die Services und Informationen finden, die sie für ihren Behandlungs- und Genesungsprozess als hilfreich empfinden.Nur wenn alle notwendigen Daten zentral verfügbar sind, kann ein solches Portal Services bieten, die eine optimale Patientenversorgung und Behandlung unterstützen, etwa Terminbuchungen, leicht einsehbare Arztbriefe, Fragebögen zur Selbstanamnese und Informationen zu Krankenhausaufenthalt und Behandlung. Das Portal findet die Akzeptanz bei den PatientInnen also, weil es sinnvoll, hilfreich und bedarfsgerecht ist.Mit einem CDR stehen alle nötigen Daten zentral zur Verfügung. Ganz gleich, ob in Zukunft neue Anwendungen parallel eingesetzt oder alte durch diese abgelöst werden – die Daten bleiben erhalten und verfügbar. Das verstehen wir unter Herstellerunabhängigkeit. Und diese vollkommen herstellerunabhängige Digitalisierung kann Ihnen nur unser HIP CDR bieten! Mit unserer langjährigen Erfahrung und unserem Know-how bieten wir Ihnen ein weltweit einzigartiges Produkt.
Fazit
Krankenhäuser stehen vor einer riesigen Herausforderung. Das Krankenhauszukunftsgesetz soll Investitionen in die Digitalisierung von Kliniken fördern. Doch bereits jetzt mangelt es oft an einer geeigneten zentralen Datenbasis. Daten sind in den Systemen der Hersteller gefangen und Schnittstellen zwischen den Systemen sind in der Bereitstellung aufwendig, teuer und oft fehlerhaft.
Die fünf genannten Maßnahmen und die Auswahl der richtige Partner sind nun essenziell, um nicht überstürzt die nächste Insellösung zu implementieren. Für Sie und Ihre Mitarbeitenden gilt es nun, Gesundheitsdaten sinnvoll zu nutzen. Das heißt: Kontrolle über die Daten zu haben, bedarfsgerecht darauf zugreifen zu können und zu wissen, was sie bedeuten. Das HIP CDR der vitagroup geht dabei einen Schritt weiter als übliche CDR-Lösungen. Zum einen setzt es konsequent auf offene Standards, sowohl bei der Übertragung als auch bei einem langfristigen, strukturierten Speichern von Daten. Es bietet Ihnen aufgrund der Open-Source-Architektur die Möglichkeit, den Kern der Lösung sogar unabhängig von der vitagroup zu nutzen. Mit dem HIP CDR stellen Sie sich breit und vor allem nachhaltig für die Zukunft auf.